Subjekt: Lebewesen, das fähig ist, eine zusammenhängende Reihe von Vorstellungsbildern zu erzeugen (dadurch erhält es u.a. ein Bewußtsein seiner eigenen Kontinuität). Diese Vorstellungsbilder sind stets mit einem angeborenen Bewertungsschema verknüpft (angenehm – unangenehm), das sich im Laufe der Evolution nach den üblichen Kriterien aller angeborenen Eigenschaften herausgebildet hat; fehlt dieses Bewertungsschema (wie bei allen herkömmlichen Computern), so liegt kein ~ vor.
     In der Logik wird der Begriff ~ als Gegenteil zu dem des Objekts benutzt und bedeutet dann »Betrachter« oder »handelnde Person«, während das Objekt der Gegenstand der Handlung(en) oder der Betrachtung des ~s ist. (Jedes Subjekt kann also ein Objekt werden, aber nicht jedes Objekt muß ein Subjekt sein können.) In der Grammatik bedeutet ~ jenes Wort im Satz (Satzteil), das im Nominativ steht, d.h. auf die Frage »Wer...?« antwortet. In vielen Sprachen – z.B. der deutschen – kann kein vollständiger Aussagesatz ohne ~ gebildet werden, während in anderen, z.B. der lateinischen, das ~ – in Gestalt eines ergänzbaren Personalpronomens – implizit im Prädikat enthalten sein kann, während die entgegengesetzte Möglichkeit in keiner Sprache vorkommt. Dagegen sind alle anderen Satzteile außer dem ~ in keiner einzigen Sprache zur Erzeugung eines vollständigen Aussagesatzes zwingend notwendig.

Literaturempfehlung: A.R. Damasio, Descartes' Irrtum, München 1997 (dtv 33029)


 
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