Grüne: nach dem Chlorophyll einer ungestörten und ausgedehnten Flora benannte politische Parteien (oder diese unterstützende Einzelpersonen), welche im »Umweltschutz« ihr Hauptziel zu verfolgen behaupten und ansonsten ein eher eklektisches Programm aufweisen (z.B. einen radikalen Pazifismus in Kombination mit einem meist ebenso radikal verfochtenen Bekenntnis zu militärischem Interventionismus).
– Obwohl inzwischen eine internationale Bewegung, liegt der Schwerpunkt der ~n doch nach wie vor in Deutschland, wo sie auch – gegen die Kandidatur der über den »Kommunistischen Bund« (= KB Nord) mit der historischen Linken verbundenen »Bunten Listen« Hamburgs und Bremens – im Jahre 1979 unter einhelliger Förderung durch Fernsehen und Presse als »GLU« entstanden sind. In Frankreich und erst recht England durch un- bis antidemokratisches Wahlrecht benachteiligt, haben sich die ~n dennoch auch in Ländern mit demokratischem Wahlrecht nur selten zu der Bedeutung aufschwingen können, die sie in Deutschland besitzen; am ehesten gelang ihnen das sonst noch in Italien und Spanien, kaum jedoch in Portugal, den Beneluxstaaten, der Schweiz und den ehemaligen »Ostblock-«Staaten, deren Wahlrecht ihnen nicht stärker schadet als das deutsche.
Gemeinsamer Nenner aller ~n ist die hartnäckige Verschweigung bis Tabuisierung der Bevölkerungsreduktion als Mittel des »Umweltschutzes«, welche durch Unterlassung jeder Gebärpropaganda, Geburtenförderung oder staatlichen Behinderung persönlicher Geburtenkontrollmaßnahmen, wie das Beispiel der europäischen und japanischen Bevölkerungsstatistik der letzten Jahrzehnte zeigt, zumindest in allen Industriestaaten problemlos durchführbar wäre. Stattdessen unterstützen alle ~n die künstliche Aufstockung der dortigen Bevölkerung durch Einwanderung, obwohl selbst die vorhandene bei auch nur mäßigem Lebensstandard für die Wiederherstellung einer ungeschädigten Umwelt (gemessen an der Reproduktionsfähigkeit aller in ihr erhaltenen Spezies, der sog. »Artenvielfalt«) oder auch nur den problemarmen Erhalt ihrer Reste viel zu groß ist. Abhilfe gegen deren Schädigung und Zerstörung versprechen sie sich (und ihren Anhängern) dagegen ausschließlich von möglichst dauerhaftem und zunehmendem Verzicht aller Art (worin auch etliche Forderungen nach »vernünftigen« Verzichten eingeschlossen sind, d.h. solche, deren Erfüllung langfristig für alle zivilisierten Gesellschaften bzw. Globalgesellschaften nützlich wäre, auch ohne destruktiven Bevölkerungsdruck auf die gegebene Umwelt, wie z.B. auf Raubbau oder die landwirtschaftliche Produktionssteigerung durch Pestizide, deren Rückstände sich schneller akkumulieren als zersetzen. Die verbissene Repetition und detailreiche Ausmalung der entsprechenden Forderungen dient offenbar der Ablenkung vom einseitigen, logisch gesehen kuriosen Grundprinzip).
Da dieser Verzicht massenhaft vor allem von den nützlich (produktiv oder dienstleistend) Arbeitenden erbracht werden soll bzw. diese durch ihn mangels Reserven am härtesten getroffen werden, sind sie unter ihren Wählern selten. Ihr Kernpotential bilden daher alle Empfänger von Staatsgeldern, besonders Beamte, aber auch resignierte Sozialhilfeempfänger (Dauer-»Hartz-IV-ler«, »welfare mothers«, auch Hausfrauen besonders des Kleinbürgertums, denen die alleinige oder weitgehende Finanzierung, auch Zwangsfinanzierung, durch den Ehemann die Staatsalimentierung psychostrukturell ersetzt). Ihr an der Oberfläche widersprüchliches und heterogenes Programm und Verhalten erklärt sich wohl am besten aus dieser sozialen Basis; dazu kommt ihre von äußeren Kräften genutzte und geförderte politische Funktion, welche die Selektion ihrer Sprecher und Führer verständlich macht. Diese Funktion besteht vor allem darin, bei der abschließenden Wandlung der (marktbasierten) kapitalistischen Wirtschaft- und Gesellschaftsform in die (marktlose, willkürlich verteilende) monopolistische und die dadurch eintretende Helotisierung der Massen die ideologisch-politische Avantgarde abzugeben (Abkehr vom Rechtsstaatsprinzip zugunsten allgemeinen Maßnahmerechts, Hinwendung zu Irrationalismus, Verteilungs- statt Marktwirtschaft bei extremer Eigentumskonzentration, Unterdrückung freier Meinungsäußerung durch Staatsorgane wie durch Pogromisten). Aufgrund dieser Avantgardefunktion, wie sie analog z.B. die NSDAP innehatte und daher aus den Formen ihres Auftretens sowie zwar pro-monopolistischen, jedoch antikapitalistischen Programmpunkten ebenfalls ableitete, stellen die ~n oft den Anspruch, »links« zu sein, andererseits ebensooft denjenigen, »weder rechts noch links« zu sein. Sie genießen aber ein weitaus geringeres Maß an Autonomie als die alten faschistischen Parteien; dafür mangelt es ihnen einerseits an Aktivisten, andererseits ist ihre Abhängigkeit von Presse und Staatsgeldern zu groß dafür.