Objet trouvé: (frz. »gefundener Gegenstand«), das: befremdlicher, evtl. aus mehreren heterogenen Bestandteilen industrieller wie natürlicher Herkunft zusammengesetzter und wie ein Kunstwerk (durch Rahmen, Sockel o.ä.) montierter Gegenstand, dessen Funktion unklar bleibt und zu mannigfachen, stets ungewohnten Einfällen Anlaß bietet. – Die von André Breton geprägte Bezeichnung verweist auf die ursprüngliche Herkunft dieser meist rätselhaften Gegenstände von Pariser Flohmärkten; stets verweisen sie vage auf eine unbekannte, verdeckte und verschollene, möglicherweise »wundersame« (»merveilleuse«) Biographie (daher »gefunden«) und dadurch auf die Möglichkeit einer unter der gesellschaftlichen Gleichschaltung und Dressur verborgenen, wahrhaft eigenen und von keiner Anpassung beschädigten Persönlichkeit, wie sie mutmaßlich in Kindern noch am ehesten erhalten ist und sich in deren im Vergleich zu Erwachsenen wesentlich intensiveren Wahrnehmung »rätselhafter« und mit besonders persönlichem Interesse »besetzter« Gegenstände äußert; diese Wahrnehmungsweise und daher verschüttete Eigenpersönlichkeit will der Surrealismus durch die Präsentation der ~s möglichst wiedererwecken. Das ~ ist daher im Gegensatz zum Ready-made niemals banal, sondern zumindest auf den ersten Blick geheimnisvoll.