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Konditionierung: (von lat. conditio »Bedingung«): Erzielung des vom Versuchsleiter (oder sonstigem Machtträger) beabsichtigten und dadurch vorhersagbar gewordenen Verhaltens beim Versuchstier oder einem unterworfenen Menschen.
     Der Begriff ist weitgehend gleichbedeutend mit »Dressur«, legt aber den Akzent auf die bewußte Ausnutzung einer experimentell erworbenen Kenntnis psychischer Mechanik. Indem die »Bedingungen«, unter denen das gegen diese wehrlose Subjekt lebt, auch ohne absichtliche Steuerung von außen eine gleichbleibende Wirkung entfalten können, sind auch diese selbst in der Lage, das ihnen ausgelieferte Individuum zu »konditionieren«. Da dieses Individuum unter ihrem Einfluß sein Verhalten und Empfinden ändert, läßt sich die ~ von der Seite des konditionierten Individuums als ein Sonderfall der Autoplastik begreifen; das Gegenteil dazu wäre dessen bewußter Eingriff in diese Bedingungen, um deren Einwirkung auf es selber zu beenden und sie statt dessen in den Dienst seiner Bedürfnisse zu stellen, die Alloplastik.
     Pioniere der Erforschung der Vorgänge bei Dressur bzw. ~ waren Pavlov und Watson; ihre dabei angewandte Methode heißt darum klassische Konditionierung. Jahrzehnte später führte Skinner eine Variante davon in die Experimentalpsychologie ein, die operante Konditionierung. Demgemäß verstehen wir unter der klassischen ~ einen Lernvorgang (i.S. der Lerntheorie), bei welchem auf einen beliebigen und insofern unbedingten Reiz (»unconditioned stimulus« = UCS) durch dessen Kopplung mit einem bedingten Reiz (»conditioned stimulus« = CS) eine (hierdurch) bedingte Reaktion (»conditioned reaction« = CR) auf den ursprünglich neutralen Reiz (den UCS) erfolgt. Die (meist zeitliche, entweder simultane oder kurz aufeinanderfolgende) Kopplung des CS mit dem UCS stellt für das wahrnehmende Versuchstier dessen Kontingenz mit jenem her.
     Der Begriff der klassischen Konditionierung geht auf den Russen Pavlov zurück, welcher in seinen berühmten Experimenten mit Hunden ihre Wirksamkeit nachwies: Die Hunde reagieren auf die Darbietung von Futter, das den »unkonditionierten Reiz« darstellt, mit Speichelfluß, welcher die noch unkonditionierte Reaktion darstellt. Wird das Futter nun wiederholt zusammen mit einem neutralen Reiz, etwa einem Glockenton, dargeboten, so erfolgt nach entsprechendem Training die Speichelreaktion auch auf die Darbietung des Glockentons allein. Der Glockenton ist damit zum »konditionierten stimulus« (CS) geworden, auf welchen eine konditionierte Reaktion, der Speichelfluß (CR), erfolgt.
     Anders als bei der operanten Konditionierung erfolgt hier das Lernen passiv mittels zeitlicher Kontingenz. Unter dieser verstehen wir mit Skinner Lernen durch Belohnung bzw. Bestrafung eines beliebigen Verhaltens bei aktiver Teilnahme des Versuchstiers bzw. der Versuchsperson.
     Paradebeispiel der operanten Konditionierung sind Skinners Rattenexperimente; Lernziel für die Ratten war dabei der häufige Gebrauch eines Hebels. Ermittelt wird zunächst die Basisrate des zur »Verstärkung« vorgesehenen Verhaltens (d.h. wie oft die Ratte den Hebel zufällig betätigt) und Orientierungsreaktion (d.h. ungewöhnliches Verhalten aufgrund der Eingewöhnung in Versuchsbedingungen) (»Habituationsphase«). Es folgt die »Akquisitionsphase«, bei welcher jeder Hebeldruck der Ratte systematisch mit Futter als Belohnung verstärkt wird, so daß die Ratte gehäuft den Hebel betätigt, d.h. das erwünschte Verhalten zeigt. Während der »Extinktionsphase« wird das ursprünglich belohnte Verhalten nun wiederholt nicht verstärkt, was zum Verlernen des operant konditionierten Verhaltens führt. Analog kann auch mittels Bestrafung gelernt werden, wodurch unerwünschtes Verhalten gelöscht wird. Beobachtet wurde ferner das Phänomen der »Spontanerholung«: nach längerer Unterbrechung der Versuchsreihe zeigten die Ratten trotz vorangegangener Extinktion für kurze Zeit erneut das zuvor konditionierte Verhalten, welches jedoch bei Nichtbelohnung rasch wieder erlischt. Das Verfahren entfaltet die größte Wirkung bei unregelmäßiger Anwendung (Einstellung rhythmusloser Belohnungspausen, Mischung der Belohnung des zu verstärkenden Verhaltens mit Bestrafung des entgegengesetzten, also nichts anderes als »Zuckerbrot und Peitsche«). Freude


 
 
 

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